Ich hatte mir während meiner Therapie so einiges vorgenommen, vielen konnte ich sogar umsetzen. Allerdings fiel mir in den letzten Wochen auf, dass ich wieder in mein altes Muster zurückfalle. Springen, wenn andere rufen, ganz gleich ob es mir dabei gut geht oder ich mir nur unnötigen Stress mache. Zum Glück habe ich es noch frühzeitig bemerkt und die Handbremse angezogen. Aber es ist nicht immer einfach, nein zusagen. Warum es mir so schwer fällt und wie ich es geschafft habe öfter mal nein zu sagen, möchte ich euch heute erzählen.
Erst kümmere ich mich um mich und dann kommen die anderen!
Diese Aussage klingt jetzt total Egoistisch. Manchmal muss man aber auch einfach Egoistisch sein. Ihr müsst auf euch achten und darauf, dass es euch gut geht. Solange es euch nicht gut geht, könnt ihr anderen nicht helfen, dafür habt ihr nämlich die Kraft gar nicht. Außerdem werdet ihr es auf lange Sicht auch sehen, dass immer nur Springen ohne darüber nachzudenken, an euren Nerven zerrt.
Bei mir war es genauso, ich habe nie nein gesagt und bin immer gesprungen. Ohne dabei auf meine Gefühle zu achten. ich habe mich gefühlt, wie ein Roboter. Auf einen Schalter drücken und das Ding tut das was man ihm befielt. Nicht nur, dass man auf einmal ganz viel Stress hat und nicht mehr klar kommt. Auch das Selbstbewusstsein geht verloren.
Eine klare Linie
Das Telefon klingelt, eine Nachricht auf Whats App poppt auf oder ihr eurer gegenüber, braucht mal wieder Hilfe. Was natürlich noch schlimmer ist, da ihr bei einem direkten Gespräch nicht die Chance habt darüber nachzudenken. Deshalb sage ich meistens, ich schaue mal. Ich hasse es, wenn ich gleich eine Entscheidung treffen soll. Natürlich kommt es drauf an, um was es geht. Aber wenn ich weiß, dass ich durch meinen Beruf und kommende Ereignisse kaum Zeit finde, wäre es unklug eine sofortige Antwort zu geben. Außer ihr könnt eurem Gegenüber die Situation gleich erklären, wie sie ist und auch mal nein sagen.
Wenn ich kann, helfe ich natürlich gerne. Aber ich möchte mir deshalb keinen Stress mehr machen. Vor allem dann nicht, wenn es um Personen geht, die mir nie helfen. Man muss eine klare Linie ziehen können und wissen, dass man auch auf die Person zählen kann der man helfen soll.
Das ist natürlich leicht gesagt, dass weiß ich auch. Schließlich habe ich noch heute ab und an das Problem. Aber ich habe gelernt, dass man auf sich achten soll und wenn man damit mal jemand enttäuscht oder verärgert, dann ist es egal. Ihr macht es ja nicht mit Absicht und keiner kann von euch verlangen, dass ihr den Hampelmann spielt.
Ich muss funktionieren, ansonsten werden die anderen sauer
Dieser Gedanke, habe ich früher ständig gehabt und noch heute habe ich ihn ab und an. Normalerweise dürfte die Person nicht sauer werden, wenn ihr mal nicht helfen könnt. Schließlich weiß man doch wie es ist und man weiß auch, dass man selbst nicht immer Zeit hat zu helfen. Das ist eigentlich ganz normal. Falls die Person doch sauer werden sollte, dann muss es euch egal sein. Schließlich kann keiner von euch erwarten, dass ihr springt wenn man rufen.
Überwindet euch und sagt auch mal nein. Ihr werdet sehen es ist gar nicht so schlimm. Ich weiß, dass es nicht leicht ist. Sonst hätte ich nicht ab und an immer noch damit ein Problem. Aber ihr müsst euch einfach immer wieder bewusst werden, "Ich bin nicht eurer Hampelmann".
Kennt ihr dieses Problem auch oder habt ihr es vielleicht sogar? Wie geht ihr mit diesem Thema um?
Ich hatte mir während meiner Therapie so einiges vorgenommen, vielen konnte ich sogar umsetzen. Allerdings fiel mir in den letzten Wochen a...